Am 14. März ist Equal Pay Day- auch bekannt als Tag der Lohn- oder Entgeldgleichheit in Deutschland. Bis zu diesem Tag haben Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen umsonst gearbeitet.  In Deutschland gibt es darum Aufholbedarf.  

 

Das steckt hinter dem Equal Pay Day 

Lohngleichheit für dieselbe Arbeit unabhängig von Alter, Geschlecht, kulturellem oder religiösem Hintergrund ist ein Grundpfeiler der sozialen Nachhaltigkeit. Der Tag Entgeltgleichheit lenkt die Aufmerksamkeit auf das starke Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Stellen Sie sich vor, Männer und Frauen erhielten für dieselbe Arbeit denselben Stundenlohn. Dann markiert der 14. März den Tag, bis zu welchem Frauen ohne Bezahlung arbeiten, wohingegen Männer schon seit Jahresbeginn diesen Lohn bekämen. In Deutschland gibt es aktuell also einen Lohnunterschied von zweieinhalb Monaten. In Zahlen ausgedrückt beträgt das Lohngefälle dem Statistischem Bundesamt nach 19%!Laut dem Global Gender Gap Report 2020 liegt Deutschland nur auf Platz 10 im globalen Vergleich der Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen! Am ausgeglichensten ist die Lohnverteilung in den nordeuropäischen Ländern Island, Finnland und Norwegen. 

 

Ursachen der Diskriminierung 

Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) nennt hierfür diverse Gründe. Zum einen arbeiten Frauen vermehrt in sozialen Berufen oder verrichten „Care“-Arbeit. Für diese werden generell niedrigere Stundenlöhne angesetzt als für technische Berufe, in denen überwiegend Männer arbeiten. Weiterhin beeinflussen Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit wie Schwangerschaft oder Stillzeit den Verdienstunterschied. Wenn Frauen danach ihre Arbeit wieder aufnehmen, sind sie immer noch meist Hauptverantwortliche für die Erziehung der Kinder Häufig kehren Frauen in Teilzeit ins Berufsleben zurück. Das BMFSJ beziffert die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen, die in Teilzeit arbeiten auf 47 Prozent. Zudem werden 62 Prozent der Minijobs in Deutschland von Frauen ausgeübt. Ein weiteres Problem sind die immer noch existierenden Gender-Stereotype wie etwa, Frauen seien weniger geeignet für leitende Positionen. Aus Gründen wie diesen sind Karriereaufstiege oder gar Führungspositionen für Frauen meist noch schwerer zu erreichen. 

 

Maßnahmen, um dem Lohngefälle entgegenzuwirken 

Die Bundesregierung hat bereits erste Maßnahmen auf den Weg gebracht, um diesem strukturellen Problem zu begegnen. So gibt es etwa die „Perspektive Wiedereinstieg“, das ElterngeldPlus oder das Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeldstrukturen. Es gibt noch viel zu tun, um eine gerechte Lohnverteilung zu erreichen. Indem der Equal Pay Day auf dieses Problem aufmerksam macht, setzt er jedes Jahr ein wichtiges Zeichen für soziale Nachhaltigkeit im Beruf.